2020

Chameleon
Solo show 
Helvetia Art Foyer   
4/24 – 6/5/21 
Basel

Text
Mirjam Arnold

Dass die aktuelle Ausstellung im Helvetia Art Foyer den Namen «Chameleon» trägt, ist keinesfalls weit hergeholt, auch wenn das Tier selbst auf keinem der Bilder direkt abgebildet ist.Chamäleons, die zu den ältesten Reptilien
auf der Erde zählen, faszinieren den Schweizer Künstler Giacomo Santiago Rogado: Bekannt für ihre Tarnkünste und ihr Sichtfeld von 360 Grad, erleben sie die Welt in einem Umfang, den wir uns nur schwer vorstellen können. «Chamäleons [...] liegen mir und meiner Arbeit mit ihren Eigenschaften irgendwie sehr nahe», meint Giacomo Santiago Rogado. Farbenspiele, malerische Effekte und optische Illusionen sind genau im Sinn des in Luzern geborenen Künstlers.

Chamäleons sind Farbenkünstler, doch Giacomo Santiago Rogado hat sich diesen Titel mindestens genauso verdient. Farbenspiele sind sehr präsent in seinen Gemälden, beispielsweise in «Intuition 12» (2014), «Spirit 2» (2015) oder auch «Formación» (2019).  Eine Lieblingsfarbe hat der Gewinner des Swiss Art Awards nicht. «Farben sind wie Gefühle, sie kommen und gehen und können unkontrollierbar und überraschend sein – wie beim Chamäleon. Ich liebe alle Farben und könnte mich niemals für eine entscheiden.»

Der Künstler experimentiert gerne und geniesst die unendlichen Möglichkeiten und neuen Kombinationsformen, die sich währenddessen ergeben. Der Künstler versucht sich gerne an neuen Techniken. Alle Werke, die aktuell im Helvetia Art Foyer ausgestellt sind, sind mittels Mischtechnik entstanden. Ausprobieren ist ein fester Bestandteil seines Arbeitsprozesses. Neue Ideen kommen Giacomo Santiago Rogado während dem Arbeiten: beim Verwenden von Farben und dem Spielen mit unterschiedlichen Techniken. Frühere Arbeiten des in Berlin lebenden Schweizers sind geprägt von geometrischer Ordnung. Von dieser begann er sich während seiner Entwicklung zu lösen, die Farben flossen freier und unkontrollierter. Dennoch versuchen sich die unterschiedlichen Techniken in seinen Werken gegenseitig stets das Gleichgewicht zu halten.

Das Helvetia Art Foyer ist als Ausstellungsraum anspruchsvoll, es gibt viele Ecken und Fenster, Durchgänge, Säulen und schräg stehende Wände. «Für mich lag jedoch genau darin die Herausforderung. Ich wollte mit wenigen, präzise ausgewählten Arbeiten eine Ruhe in den Raum bringen und einen konzentrierten Blick auf die Malerei ermöglichen. Mit der Auswahl von vier grossformatigen Arbeiten entsteht ein Dialog untereinander, und es eröffnet sich ein neuer Raum zwischen ihnen. Die Reihe von Papierarbeiten hingegen erzeugt durch das kleine Format und den Studiencharakter einen vielleicht intimeren Zugang», erklärt Giacomo Santiago Rogado den Aufbau der Ausstellung.